Matthäus 24, 8

Das Evangelium nach Matthäus (Matthäusevangelium)

Kapitel: 24, Vers: 8

Matthäus 24, 7
Matthäus 24, 9

Luther 1984:Das alles aber ist der Anfang der Wehen.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):dies alles ist aber erst der Anfang der Wehen»-1-. -1) d.h. der Nöte (o: der Leiden).
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.
Schlachter 1952:Dies alles ist der Wehen Anfang.
Schlachter 1998:Dies alles ist der Anfang der Wehen.
Schlachter 2000 (05.2003):Dies alles ist der Anfang der Wehen.
Zürcher 1931:Dies alles aber ist (erst) der Anfang der Wehen.
Luther 1912:Da wird sich allererst die Not anheben.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Da wird sich allererst die Not anheben.
Luther 1545 (Original):Da wird sich allererst die Not anheben.
Luther 1545 (hochdeutsch):Da wird sich allererst die Not anheben.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Doch das alles ist erst der Anfang, es ist 'wie' der Beginn von Geburtswehen.
Albrecht 1912/1988:Dies alles ist aber erst der Anfang der Nöte-1-*. -1) w: «der Wehen».
Meister:Dieses alles aber ist der Anfang der Wehen!
Menge 1949 (Hexapla 1997):dies alles ist aber erst der Anfang der Wehen»-1-. -1) d.h. der Nöte (o: der Leiden).
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen.
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):All diese (Dinge) nun (sind der) Anfang von Wehen.
Interlinear 1979:aber alles dieses Anfang von Geburtsschmerzen.
NeÜ 2024:Doch das ist erst der Anfang der Geburtswehen.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Aber dieses alles ist der Anfang der Wehen.
-Parallelstelle(n): 1. Thessalonicher 5, 3
English Standard Version 2001:All these are but the beginning of the birth pains.
King James Version 1611:All these [are] the beginning of sorrows.
Robinson-Pierpont 2022:Πάντα δὲ ταῦτα ἀρχὴ ὠδίνων.
Franz Delitzsch 11th Edition:וְכָל־אֵלֶּה רַק רֵאשִׁית הַחֲבָלִים



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Das Wort ὠδίνων („von Wehen“) ist ohne Artikel und könnte auch unbestimmt sein, d.h. es handelt sich nicht um bekannte Wehen, sondern um Wehen allgemein.
John MacArthur Studienbibel:24, 4: kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab. Vielleicht erschien Jesus zuerst Maria Magdalena, weil er ihr diese Gnade durch seine persönliche und liebevolle Treue erweisen wollte, die doch eine so schreckliche Vergangenheit hinter sich hatte. Sicherlich lag der Grund auch in ihrer tiefen Liebe zu ihm, dass sie vor allen anderen am Grab erschien. Der Zweck ihres Kommens bestand darin, die Vorbereitungen der Grablegung des Leibes Jesu abzuschließen; deshalb brachte sie weitere Spezereien zur Salbung des Leichnams (Lukas 24, 1). 20, 2 dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte. Gemeint ist der Verfasser Johannes. Sie haben … genommen. Obschon Jesus seine Auferstehung mehrfach vorausgesagt hatte, war es mehr als sie zu diesem Zeitpunkt glauben konnte. Es würde »vieler sicherer Kennzeichen« (Apostelgeschichte 1, 3) der Begegnung mit ihm bedürfen, damit sie glauben konnten. 20, 5-7 sah die leinenen Tücher daliegen. Es bestand ein Unterschied zwischen der Auferweckung des Lazarus (11, 44) und der Auferstehung Jesu. Lazarus kam aus dem Grab, während er noch mit Grabtüchern umwickelt war, wohingegen Jesu Körper, trotz seiner physischen Existenz, verherrlicht und in der Lage war, die Grabtücher hinter sich zurückzulassen, in ähnlicher Weise wie er später in einen verschlossenen Raum trat (s. V. 19.20; vgl. Philemon 3, 21). die leinenen Tücher … das Schweißtuch. Der Zustand dieser Gegenstände deutete nicht auf Kampf hin, nicht auf ein eiliges Auswickeln des Körpers durch Grabräuber, die den Körper sowieso nicht ausgewickelt hätten, da der Transport des eingewickelten Körpers an einen anderen Ort viel leichter und angenehmer gewesen wäre. Alle Begegnungen lassen darauf schließen, dass den Körper niemand weggenommen hatte, sondern dass er durch die Grabtücher hindurch entwich und sie im Grab zurück ließ. 20, 8 der andere Jünger. Johannes sah die Grabtücher und wurde durch sie überzeugt, dass er auferstanden war. 20, 9 sie verstanden die Schrift noch nicht. Aber zu diesem Zeitpunkt verstanden weder Petrus noch Johannes, dass die Schrift sagte, Jesus werde auferstehen (Psalm 16, 10). Dies macht der Bericht von Lukas deutlich (24, 25-27.32.44-47). Jesus hatte seine Auferstehung vorhergesagt (2, 17; Matthäus 16, 21; Markus 8, 31; 9, 31; Lukas 9, 22), aber sie konnten es nicht begreifen (Matthäus 16, 22; Lukas 9, 44.45). Während Johannes sein Evangelium schrieb, hatte sich in der Gemeinde ein Verständnis der atl. Prophezeiung über die Auferstehung des Messias entwickelt (vgl. »noch nicht«). 20, 11-13 weinte. Marias Gefühl der Trauer und des Verlustes hatte sie möglicherweise zum Grab zurückgeführt. Anscheinend war sie Petrus und Johannes noch nicht wieder begegnet und wusste daher nichts von der Auferstehung (s. V. 9). 20, 12 zwei Engel. Lukas (24, 4) beschreibt die beiden. Matthäus (28, 2.3) und Markus (16, 5) berichten nur von einem. Johannes erwähnt die Engel, um aufzuzeigen, dass der Körper nicht von Grabräubern weggenommen wurde. Es war das Wirken der Macht Gottes. 20, 14 wusste nicht, dass es Jesus war. Der Grund, weshalb Maria Jesus nicht erkannte, ist unklar. Möglicherweise, weil ihre Augen verweint waren (V. 11). Vielleicht aber auch, weil ihre lebendigen Erinnerungen an Jesu verletzten Körper noch in ihr nachwirkten und seine Erscheinung nach der Auferstehung so ganz anders war, dass sie ihn nicht erkennen konnte. Eventuell konnte sie ihn ebenso wenig erkennen wie die beiden Emmaus-Jünger, weil Jesus sich ihr noch nicht offenbar gemacht hatte (s. Lukas 24, 16). 20, 16 Maria! Was auch immer der Grund gewesen sein mag, dass sie Jesus nicht erkennen konnte, in dem Moment, als er »Maria« rief, erkannte sie ihn sofort. Das erinnert an Jesu Worte: »Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach« (10, 27; vgl. 10, 3.4). 20, 17 Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren. Aus Furcht ihn wieder zu verlieren, wollte Maria sich an seine physische Gegenwart klammern. Jesu Hinweis auf seine Himmelfahrt lässt erkennen, dass er nur vorübergehend bei ihnen sein würde, und obschon sie verzweifelt wünschte, er möge bei ihr bleiben, war ihm dies nicht möglich. Jesus war nur 40 Tage bei ihnen und fuhr dann in den Himmel auf (Apostelgeschichte 1, 3-11). Nachdem er zum Vater gegangen war, sandte er den Heiligen Geist (»den Beistand«), so dass sie sich nicht verlassen fühlen mussten (s. Anm. zu 14, 18.19). meinen Brüdern. Die Jünger wurden »Knechte« oder »Freunde« genannt (15, 15), aber nicht »Brüder« - bis zu diesem Zeitpunkt. Diese neue Beziehung zu Christus wurde durch das stellvertretende Kreuzeswerk Jesu ermöglicht (Römer 8, 14-17; Galater 3, 26.27; Epheser 1, 5; Hebräer 2, 10-13). 20, 19 an jenem Tag. S. Anm. zu V. 1. die Türen verschlossen waren. Das gr. Wort deutet an, dass die Türen aus Angst vor den Juden verschlossen waren. Da die religiöse Obrigkeit ihren Führer hatte töten lassen, erwarteten sie berechtigterweise, Jesu Schicksal könne ihr eigenes werden. Friede sei mit euch! S. Anm. zu 14, 27; 16, 33. Jesu Begrüßung ergänzt seinen Ausruf »es ist vollbracht«, denn sein Werk am Kreuz brachte Frieden zwischen Gott und seinen Kindern (Römer 5, 1; Epheser 2, 14-17). 20, 20 Jesus bewies, dass der ihnen Erschienene der gleiche war wie der Gekreuzigte (vgl. Lukas 24, 39). 20, 21 Dieser Auftrag baut auf Johannes 17, 18 auf. S. Matthäus 28, 19.20. 20, 22 Da die Jünger den Heiligen Geist erst in ca. 40 Tagen, also zu Pfingsten empfingen (Apostelgeschichte 1, 8; 2, 1-3), muss diese Aussage als eine Zusicherung seitens Jesu verstanden werden, dass der Heilige Geist kommen werde. 20, 23 S. Anm. zu Matthäus 16, 19; 18, 18. Dieser Vers gibt Christen nicht die Vollmacht, Sünden zu vergeben. Jesus sagte, dass der Gläubige aufgrund des Werkes Christi von der Sicherheit der Sündenvergebung durch den Vater sprechen kann, wenn ein Sünder Buße getan hat und dem Evangelium glaubt. Der Gläubige kann auch mit Bestimmtheit sagen, dass die Sünden derer nicht vergeben sind, die die Botschaft der Vergebung Gottes durch den Glauben an Christus nicht annehmen. 20, 24-26 Thomas wurde bereits als treu aber pessimistisch dargestellt. Jesus tadelt Thomas nicht, sondern zeigt ihm stattdessen den Beweis seiner Auferstehung. Jesus berührte liebevoll seinen Schwachpunkt (2. Timotheus 2, 13). Thomas’ Reaktion beweist, dass Jesus die Jünger eindringlich von seiner Auferstehung überzeugen musste; sie waren keine leichtgläubigen Menschen, die geneigt waren, an eine Auferstehung zu glauben. Sie hätten die Auferstehung nicht erfunden, da sie sogar widerwillig an sie glaubten, als sie ihre Beweise sahen. 20, 28 Mein Herr und mein Gott! Mit diesen Worten erklärte Thomas seinen festen Glauben an die Auferstehung und folglich die Gottheit Jesu, dem Messias und Sohn Gottes (Titus 2, 13). Dies ist das größte Bekenntnis, das ein Mensch machen kann. Thomas’ Bekenntnis kann als der passende Höhepunkt der Schreibabsicht des Johannes gelten (s. V. 30.31). 20, 29 Jesus sah die Zeit voraus, in der ein solch handfester Beweis, wie ihn Thomas erhielt, nicht mehr verfügbar sein würde. Nachdem Jesus für immer zum Vater aufgefahren war, glaubten alle Christen, ohne den auferstandenen Herrn gesehen zu haben. Jesus verkündete denen einen besonderen Segen, die ohne das dem Thomas gewährte Vorrecht glauben würden (1. Petrus 1, 8.9). 20, 30.31 Diese Verse stellen das Ziel und die Absicht dar, mit der Johannes das Evangelium schrieb (s. Einleitung: Hintergrund und Umfeld). 21, 1-25 Der Epilog oder Anhang zum Johannes-Evangelium. Während 20, 30.31 den Abschluss des vierten Evangeliums bilden, bieten die Informationen am Ende seiner Arbeit ein Gegengewicht zu seinem Prolog in 1, 1-18. Der Epilog beschäftigt sich im Grunde genommen mit fünf Fragen, die in Kap. 20 unbeantwortet blieben. 1.) Wird Jesus nicht mehr in direkter Weise für die Seinen sorgen (vgl. 20, 17)? Diese Frage wird in V. 1-14 beantwortet. 2.) Was geschah mit Petrus? Petrus hatte Christus dreimal verleugnet und floh anschließend. Petrus wurde das letzte Mal in 20, 6-8 gesehen, wo er und Johannes das leere Grab erblickten, aber nur Johannes glaubte (20, 8). Diese Frage wird in V. 15-17 beantwortet. 3.) Was wird aus der Zukunft der Jünger, jetzt, wo sie ohne ihren Meister sind? Diese Frage beantwortet V. 18.19. 4.) Sollte Johannes sterben? Jesus gibt die Antwort in V. 20-23. 5.) Warum berichtet das JohannesEvangelium nicht von anderen Dingen, die Jesus tat? Johannes beantwortet das in V. 24.25. 21, 1 See von Tiberias. Ein anderer Name für den See von Galiläa, den nur Johannes verwendete (s. 6, 1). 21, 2 Simon Petrus. In allen Auflistungen der Apostel steht er an erster Stelle, was auf seine Führungsposition in der Gruppe schließen lässt (z.B. Matthäus 10, 2). 21, 3 Ich gehe fischen! Die plausibelste Erklärung, weshalb Petrus und die anderen zum Fischen an den See von Galiläa gingen, ist, dass sie der Anordnung des Herrn gehorchten, ihn in Galiläa zu treffen (Matthäus 28, 16). Während sie auf Jesu Eintreffen warteten, gingen Petrus und die anderen auf Fischfang, womit sie früher ihren Lebensunterhalt verdient hatten. 21, 4 Dies könnte eine weitere Begebenheit gewesen sein, in der der Herr sich von seinen Jüngern nicht erkennen ließ (20, 14.15; vgl. Lukas 24, 16). 21, 7 der Jünger, den Jesus lieb hatte. Johannes erkannte schon bald, dass der Fremde der auferstandene Herr war, da nur er eine solch übernatürliche Kenntnis und Macht besaß (V. 6). Spontan sprang Petrus ins Wasser, um den Herrn zu erreichen. 21, 8 etwa 200 Ellen. Ungefähr 90 m vom Ufer entfernt. 21, 9 Fisch … und Brot. Anscheinend hatte der Herr dieses Frühstück bereitet, so wie er die Volksmengen mit Nahrung versorgt hatte (6, 1-13). 21, 11 153 . Dass Johannes die genaue Zahl nennt, stützt die Tatsache, dass er als Verfasser ein Augenzeuge der von ihm geschilderten Ereignisse war (1Joh1, 1-4). Dass Jesus hier für den Fisch sorgte, deutet an, dass er sich auch weiterhin um die Bedürfnisse seiner Jünger kümmern würde (s. Philemon 4, 19; Matthäus 6, 25-33). 21, 14 das dritte Mal. Das bezieht sich nur auf das Erscheinen des Herrn im Johannes-Evangelium, das erste Mal finden wir in 20, 19-23 und das zweite in 20, 26-29. 21, 15-17 Die Bedeutung dieser Verse hängt vom Gebrauch zweier Synonyme für Liebe ab. Wenn zwei Synonyme im Kontext in unmittelbarer Nähe stehen, wird ein geringfügiger Unterschied in der Bedeutung hervorgehoben. Als Jesus Petrus fragte, ob er ihn liebt, benutzte er ein Wort für Liebe, das vollkommene Hingabe andeutet. Petrus erwiderte mit einem Wort für Liebe, das seine Zuneigung für Jesus erkennen lässt, aber nicht unbedingt seine vollkommene Hingabe. Dies tat er nicht, weil er diese größere Liebe nicht zum Ausdruck bringen wollte, sondern weil er ungehorsam gewesen war und den Herrn in der Vergangenheit verleugnet hatte. Vielleicht konnte er jetzt nicht behaupten, dass er eine solche Hingabe hat, da sein bisheriges Leben diesen Anspruch nicht bezeugte. Jesus machte Petrus die Notwendigkeit einer unerschütterlichen Hingabe deutlich, indem er ihn wiederholt fragte, ob ihm seine größte Liebe galt. Die entscheidende Botschaft ist hier, dass Jesus von seinen Nachfolgern vollkommene Hingabe fordert. Ihre Liebe für ihn muss größer sein als ihre Liebe zu allem anderen. Jesus konfrontierte Petrus mit 1, 1 ersten Bericht. Das Lukasevangelium (Lukas 1, 1-4; s. Einleitung: Hintergrund und Umfeld). Dieser Bericht beschrieb das Leben und die Lehrtätigkeit Jesu bis zu seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt (Lukas 24, 51). Theophilus. Der ursprüngliche Empfänger dieses Buches. S. Anm. zu Lukas 1, 3. alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren. Jesus hatte die Jünger durch Wort und Tat in allem unterwiesen, was notwendig war, um sein Werk fortzuführen. Am Kreuz hatte er das Erlösungswerk vollendet, doch die Verkündigung der Herrlichkeit dieser Erlösung stand noch ganz am Anfang. 1, 2 aufgenommen. Christi Himmelfahrt zum Vater (vgl. Lukas 24, 51). Lukas beschreibt mit diesem Ausdruck noch drei weitere Male (V. 9.11.22) das Ende des irdischen Wirkens des Herrn (vgl. Johannes 6, 62; 13, 1.3; 16, 28; 17, 13; 20, 17). die er erwählt hatte. In seiner Souveränität erwählte der Herr die Apostel zum Heil und zum Dienst (vgl. Johannes 6, 70; 15, 16). durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. Der Heilige Geist war die Kraftquelle für Jesu irdisches Wirken (vgl. Matthäus 4, 1; 12, 18; Markus 1, 12; Lukas 3, 22; 4, 1.14.18) und für den Dienst der Apostel (vgl. Lukas 24, 49; Johannes 14, 16.17; 16, 7). Mit »Befehl« sind hier autoritative Wahrheiten des NT gemeint, die den Aposteln geoffenbart wurden (vgl. Johannes 14, 26; 16, 13-15). 1, 3 erwies er sich … durch viele sichere Kennzeichen. Vgl. Johannes 20, 30; 1. Korinther 15, 5-8. Um den Aposteln Freimütigkeit für die Verkündigung seiner Botschaft zu verleihen, betrat Jesus einen verschlossenen Raum (Johannes 20, 19), zeigte seine Kreuzigungs-Wundmale (Lukas 24, 39) und aß und trank mit den Jüngern (Lukas 24, 41-43). 40 Tagen. Das ist die Zeitspanne zwischen Jesu Tod und Himmelfahrt, während der er den Aposteln und anderen Gläubigen immer wieder erschienen ist (1. Korinther 15, 5-8) und somit überzeugende Beweise für seine Auferstehung lieferte. Reich Gottes. Vgl. 8, 12; 14, 22; 19, 8; 20, 25; 28, 23.31. Hier bezieht sich dieser Ausdruck auf die Sphäre des Heils, auf das von Gnade bestimmte Reich der göttlichen Herrschaft über die Herzen der Gläubigen (s. Anm. zu 1. Korinther 6, 9; Epheser 5, 5; vgl. 17, 7; Kolosser 1, 13.14; Offenbarung 11, 15; 12, 10). Das Reich Gottes war das vorherrschende Thema bei Jesu Wirken auf der Erde (vgl. Matthäus 4, 23; 9, 35; Markus 1, 15; Lukas 4, 43; 9, 2; Johannes 3, 3-21). 1, 4 als er mit ihnen zusammen war. Die alternative Lesart »als er mit ihnen aß« wird bevorzugt (vgl. 10, 41; Lukas 24, 42.43). Dass Jesus aß, ist ein weiterer Beweis für seine leibhaftige Auferstehung. die Verheißung des Vaters abzuwarten. Jesus verhieß mehrfach, dass Gott ihnen seinen Heiligen Geist senden werde (Lukas 11, 13; 24, 49; Johannes 7, 39; 14, 16.26; 15, 26; 16, 7; s. Anm. zu Johannes 20, 22). 1, 5 Johannes hat mit Wasser getauft. S. Anm. zu 2, 38; Johannes 1, 33. mit Heiligem Geist getauft werden. Die Apostel mussten bis zum Pfingsttag warten, doch seit diesem bedeutenden Ereignis werden alle Gläubigen bei der Errettung mit dem Heiligen Geist getauft (s. Anm. zu 1. Korinther 12, 13; vgl. Römer 8, 9; 1. Korinther 6, 19.20; Titus 3, 5.6). nicht lange nach diesen Tagen. Gottes Verheißung wurde nur 10 Tage später erfüllt. 1, 6 stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? Die Apostel glaubten immer noch, dass die irdische Form des messianischen Reiches bald aufgerichtet würde (vgl. Lukas 19, 11; 24, 21). Außerdem wussten sie, dass in Hesekiel 36 und Joel 2 der Beginn des Reiches mit dem Kommen des von Jesus verheißenen Heiligen Geistes verknüpft ist. 1, 7 Dieser Vers zeigt, dass die Erwartung der Apostel eines buchstäblichen, irdischen Reiches das widerspiegelte, was Christus gelehrt und was das AT vorausgesagt hatte. Andernfalls hätte er sie in diesem wichtigen Aspekt seiner Lehre korrigiert. Zeiten oder Zeitpunkte. Diese beiden Begriffe bezeichnen Merkmale, Zeitperioden und Ereignisse der irdischen Königsherrschaft Christi, die mit seiner Wiederkunft beginnt (Matthäus 25, 21-34). Der genaue Zeitpunkt seiner Wiederkunft bleibt jedoch ein nicht geoffenbartes Geheimnis (Markus 13, 32; vgl. 5. Mose 29, 28). 1, 8 Der Auftrag an die Apostel, das Evangelium zu verbreiten, war der vornehmliche Zweck, wozu der Heilige Geist ihnen Kraft verlieh. Dieses Ereignis änderte auf dramatische Weise den Verlauf der Weltgeschichte, und das Evangelium gelangte schließlich bis in alle Teile der Erde (Matthäus 28, 19.20). Kraft empfangen. Die Apostel hatten bereits erlebt, dass der Heilige Geist sie durch seine Kraft rettete, leitete, belehrte und durch sie Wunder wirkte. Nur kurze Zeit später empfingen sie seine innewohnende Gegenwart und eine neue Dimension der Kraft zum Zeugnis (s. Anm. zu 2, 4; 1. Korinther 6, 19.20; Epheser 3, 16.20). Zeugen. Das sind Menschen, die die Wahrheit über Jesus Christus weitersagen (vgl. Johannes 14, 26; 1. Petrus 3, 15). Das gr. Wort bedeutet »jemand, der für seinen Glauben stirbt«, denn das war der übliche Preis, ein Zeuge zu sein. Judäa. Das Gebiet, in dem Jerusalem lag. Samaria. Die Region, die nördlich an Judäa grenzte (s. Anm. zu 8, 5). 1, 9 emporgehoben. S. Anm. zu V. 2. Gott, der Vater, nahm Jesus mit seinem Auferstehungsleib aus dieser Welt heraus und setzte ihn an seinen rechtmäßigen Platz zu seiner Rechten (Lukas 24, 51; vgl. 2, 33; Johannes 17, 1-6). eine Wolke. Als die Apostel die Himmelfahrt beobachteten, erschien dies sichtbare Zeichen für die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes. Einige von ihnen erlebten hier nicht zum ersten Mal diese göttliche Herrlichkeit (Markus 9, 26) und es war auch nicht das letzte Mal, dass Jesus in Begleitung von Wolken auftritt (Markus 13, 26; 14, 62; s. Anm. zu Offenbarung 1, 7). 1, 10 zwei Männer in weißer Kleidung. Zwei Engel in Menschengestalt (vgl. 1. Mose 18, 2; Josua 5, 13-15; Markus 16, 5). 1, 11 Männer von Galiläa. Alle Apostel stammten aus Galiläa (außer Judas, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits umgebracht hatte; vgl. V. 18). in derselben Weise. Eines Tages wird Christus zur Erde zurückkehren (zum Ölberg), und zwar in derselben Weise, wie er aufgefahren ist (in Wolken). Dann wird er sein Reich aufrichten (vgl. Daniel 7, 13; Sacharja 14, 4; Matthäus 24, 30; 26, 64; Offenbarung 1, 7; 14, 14). 1, 12 Berg, welcher Ölberg heißt. Dieser große Hügel befindet sich östlich von Jerusalem jenseits des Kidrontals und erhebt sich gut 60 m über die Stadt. Von dort aus fuhr Jesus in den Himmel auf (Lukas 24, 50.51). Sabbatweg. Etwa 850 m (2.000 Ellen). Das war die größte Distanz, die ein gesetzestreuer Jude am Sabbat zurücklegen durfte, wenn er sich an die Vorschrift aus 2. Mose 16, 29 halten wollte. Dieses Maß ist eine Überlieferung, die auf Israels Wüstenlager zurückgeht. Die Zelte am Rand des Lagers waren 2.000 Ellen vom Heiligtum in der Mitte des Lagers entfernt, und das war die längste Entfernung, die jemand gehen musste, um das Heiligtum am Sabbat zu erreichen (Josua 3, 4; vgl. 4. Mose 35, 5). 1, 13 Obergemach. Dort hatten sie das letzte Abendmahl gefeiert (Markus 14, 15) und dort war Jesus den Aposteln nach seiner Auferstehung erschienen. Bartholomäus. S. Anm. zu Matthäus 10, 3. Dieser Jünger wurde auch Nathanael genannt (Johannes 1, 45-49; 21, 2). Jakobus, der Sohn des Alphäus. S. Anm. zu Matthäus 10, 2. Er ist identisch mit Jakobus dem Jüngeren, der auch der »Kleine« genannt und somit von Jakobus, dem Bruder des Johannes, unterschieden wird (Markus 15, 40). Zelot. S. Anm. zu Matthäus 10, 4. Judas, der Sohn des Jakobus. Die bevorzugte Lesart ist »der Bruder des«. S. Anm. zu Matthäus 10, 3. Er war auch als Thaddäus bekannt (Markus 3, 18). 1, 14 beständig … im Gebet. Das ist der Beginn der Gewohnheit, im Namen Jesu zu beten (vgl. Johannes 14, 13.14). zusammen mit den Frauen. Dazu gehören zweifellos Maria Magdalena, Maria, die Frau des Klopas, die Schwestern Maria und Martha sowie Salome. Möglicherweise waren auch einige Ehefrauen der Apostel dabei. (vgl. 1. Korinther 9, 5). Maria, der Mutter Jesu. S. Anm. zu Lukas 1, 27.28. Marias Name wird hier zum letzten Mal in der Bibel erwähnt. Brüdern. Jesu Halbbrüder, die in Markus 6, 3 namentlich aufgeführt werden: Jakobus, Josua es, Judas und Simon. Jakobus war der Führer der Jerusalemer Gemeinde (12, 17; 15, 13-22) und Autor des nach ihm benannten Briefes. Judas schrieb den Judasbrief. Zu diesem Zeitpunkt waren sie Neubekehrte, die zum Glauben an Jesus als ihren Gott, Retter und Herrn gekommen waren. Noch 8 Monate zuvor waren sie ungläubig (Johannes 7, 5). 1, 15 in diesen Tagen. Irgendwann während der zehn Tage des Gebets und der Gemeinschaft der Gläubigen zwischen der Himmelfahrt und Pfingsten. Petrus. S. Anm. zu Matthäus 10, 2. Der anerkannte Führer der Apostel übernahm die Leitung. 1, 16 Männer und Brüder. Die 120 versammelten Gläubigen (V. 15). es musste dieses Schriftwort erfüllt werden. Die beiden ATStellen, die Petrus in V. 20 zitiert, sind Psalm 69, 26 und 109, 8. Wenn Gott etwas prophezeit, wird es geschehen (vgl. Psalm 115, 3; Jesaja 46, 10; 55, 11). der Heilige Geist durch den Mund Davids. Eine der eindeutigsten Aussagen der Bibel über göttliche Inspiration. Gott sprach durch Davids Mund. Das »Sprechen« bezieht sich eigentlich auf seine Schriften (s. Anm. zu 2. Petrus 1, 21). 1, 17 das Los dieses Dienstes empfangen. Judas Ischariot war einer der 12, doch war er niemals wirklich errettet. Deshalb wird er »Sohn des Verderbens« genannt (Johannes 17, 12). S. Matthäus 26, 24; Johannes 6, 64.70.71; vgl. 2, 23; Lukas 22, 22. 1, 18 Dieser erwarb einen Acker. Da das Landstück von dem Geld erworben wurde, das die führenden Juden Judas für seinen Verrat an Jesus gezahlt hatten und das er ihnen zurückgegeben hatte (Matthäus 27, 310), bezeichnet Lukas Judas als den Käufer (vgl. Sacharja 11, 12.13). Lohn der Ungerechtigkeit. Die 30 Silberstücke, die Judas bekommen hatte. stürzte kopfüber. Judas hatte sich offenbar an einem Baum erhängt, der über einen Abgrund ragte (Matthäus 27, 5). Wahrscheinlich riss das Seil oder brach der Ast (oder der Knoten löste sich), so dass sein Körper auf dem felsigen Abgrund zerschmetterte. 1, 19 Akeldama … Blutacker. Der aram. Name des Landstücks, das die führenden Juden erworben hatten. Die Tradition bezeichnet ein Feld südlich von Jerusalem als diesen Blutacker, im Hinnomtal, wo dieses Tal das Kidrontal kreuzt. Der Boden dort eignete sich gut zur Töpferei; daher nennt Matthäus ihn »Töpferacker« (Matthäus 27, 7.10; s. Anm. zu V. 18). 1, 20 es steht geschrieben. S. Anm. zu V. 16. Mit der Bibel benutzte Petrus den überzeugendsten Beweis, um den Gläubigen zu versichern, dass Judas’ Abfall und die Wahl eines anderen Apostels an seiner Stelle Gottes Absicht entsprach (vgl. Psalm 55, 13-16). 1, 21 die mit uns gegangen. Die erste Anforderung für Judas’ Nachfolger war, dass er Jesus bei seinem irdischen Wirken begleitet hatte. 1, 22 von der Taufe des Johannes. D.h. von Jesu Taufe durch Johannes den Täufer (Matthäus 3, 13-17; Markus 1, 9-11; Lukas 3, 21-23). mit uns Zeuge seiner Auferstehung. Als zweite Anforderung an den Nachfolger von Judas musste er den Auferstandenen gesehen haben. Die Auferstehung hatte in der apostolischen Verkündigung zentrale Bedeutung (vgl. 2, 24.32; 3, 15; 5, 30; 10, 40; 13, 30-37). 1, 23 Barsabas, mit dem Beinamen Justus. Barsabas bedeutet »Sohn des Sabbats«. Justus (»der Gerechte«) war Josua ephs lat. Name. Im Römischen Reich hatten viele Juden gleichbedeutende heidnische Namen. Matthias. Der Name bedeutet »Gabe Gottes«. Der antike Historiker Eusebius behauptet, Matthias sei einer der 70 von Lukas 10, 1 gewesen. 1, 24 welchen … du erwählt hast. Judas’ Nachfolger sollte von Gottes Souveränität bestimmt werden (s. Anm. zu V. 20). 1, 25 seinen eigenen Ort. Mit seinem Verwerfen Christi wählte Judas sein eigenes Schicksal in der Hölle. Es ist nicht ungerecht zu sagen, dass Judas und alle anderen Verlorenen in die Hölle gehören (vgl. Johannes 6, 70). 1, 26 warfen das Los. Eine im AT übliche Methode, Gottes Willen herauszufinden (vgl. 3. Mose 16, 8-10; Josua 7, 14; Sprüche 18, 18; s. Anm. zu Sprüche 16, 33). Hier wird das Losverfahren zum letzten Mal erwähnt; als der Heilige Geist kam, wurde es überflüssig. 2, 1 der Tag der Pfingsten. »Pfingsten« bedeutet »Fünfzigster« und bezeichnet das »Fest der Wochen« (2. Mose 34, 22.23) oder »Erntefest« (3. Mose 23, 16), das 50 Tage nach dem Passah im Mai/Juni gefeiert wurde (3. Mose 23, 15-22). Es war eins von drei alljährlichen Festen, zu denen das ganze Volk nach Jerusalem kommen musste (s. Anm. zu 2. Mose 23, 14-19). Am Pfingsttag wurde ein Opfer der Erstlingsfrucht dargebracht (3. Mose 23, 20). Der Heilige Geist kam an diesem Tag als Erstlingsfrucht des Erbes der Gläubigen (vgl. 2. Korinther 5, 5; Epheser 1, 11.14). Die Gläubigen, die an diesem Tag zur Gemeinde vereint wurden, waren außerdem die Erstlingsfrucht der vollen Ernte aller Gläubigen, die noch folgen sollten. einmütig beisammen. Im Obersaal, der in 1, 13 erwähnt wird. 2, 2 ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind. Lukas’ Vergleich beschreibt, wie Gott handelte, als er den Heiligen Geist sandte. Wind wird in der Schrift häufig als Bild für den Heiligen Geist verwendet (vgl. Hesekiel 37, 9.10; Johannes 3, 8). 2, 3 Die Jünger hätten nicht begreifen können, was das Kommen des Heiligen Geistes bedeutet, wenn der Herr in seiner Souveränität das Geschehen nicht mit einem sichtbaren Phänomen veranschaulicht hätte. Zungen wie von Feuer. Genau wie das Windgeräusch symbolisch war, so waren dies keine buchstäblichen Flammen, sondern übernatürliche Zeichen, die wie Feuer aussahen. Sie zeigten an, dass Gott den Heiligen Geist auf jeden einzelnen Gläubigen gesandt hatte. In der Bibel symbolisiert Feuer oft die Gegenwart Gottes (vgl. 2. Mose 3, 2-6). Dass Gott hier feuerähnliche Phänomene verwendet, steht in Parallele zum Erscheinen der Taube bei der Taufe Jesu (Matthäus 3, 11; Lukas 3, 16). 2, 4 alle. Die Apostel und die 120. Vgl. Joel 3, 1-5. vom Heiligen Geist erfüllt. Im Gegensatz zur Taufe mit dem Heiligen Geist, die nur ein einziges Mal geschieht, wenn Gott einen Gläubigen in den Leib Jesu einfügt (s. Anm. zu 1. Korinther 12, 13), ist das Erfülltwerden mit Heiligem Geist eine wiederholbare Realität im Leben des Gläubigen. Gott fordert den Gläubigen zu einem beständig vom Geist beherrschten Verhalten auf; nur dann kann er vom Heiligen Geist erfüllt werden (s. Anm. zu Epheser 5, 18). Petrus und viele andere der Gläubigen aus Apostelgeschichte 2 wurden später mehrfach vom Heiligen Geist erfüllt (z.B. 4, 8.31; 6, 5; 7, 55), woraufhin sie freimütig das Wort Gottes verkündeten. Die Fülle des Geistes wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus und nicht nur auf eine freimütige Verkündigung (vgl. Epheser 5, 19-33). in anderen Sprachen. Wörtl. »in anderen Zungen«, d.h. in bekannten Fremdsprachen (s. Anm. zu V. 6; 1. Korinther 14, 1-25) und nicht in ekstatischen Lauten. Diese vom Heiligen Geist eingegebenen Fremdsprachen waren ein Gerichtszeichen für das ungläubige Israel (s. Anm. zu 1. Korinther 14, 21.22)...



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